Als experimenteller Hybrid zwischen antiker Mythologie und Gegenwart thematisiert LAMENTO die Beschränkung weiblicher Stimmen im öffentlichen Diskurs. Eine Politikerin, eine Schauspielerin, eine Mutter und eine Wissenschaftlerin halten feministische Monologe über ihr privates und berufliches Leben als Frau, während sie jeweils in einem theatralischen Raum auf einer hell erleuchteten Drehbühne eingesperrt sind. Die Texte entstammen einer Reihe von Gesprächen und Interviews mit zeitgenössischen weiblichen Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens. Die Protagonistinnen kämpfen darum, sich auf der Drehbühne Gehör zu verschaffen, die sie immer wieder vom Betrachter wegdreht und so ihre Stimmen abschneidet. Das Ergebnis ist ein fließender, multiperspektivischer, intersektionaler Dialog, der die Stereotypen ihrer sozialen Rollen kritisiert. In der Maschinerie der dunklen Untermalung geben drei Fabelwesen einen Kommentar wie ein antiker Chor ab.